Mandanten:
Gemeinsames Vermögen der Familie stellt ähnliche Anforderungen wie ein Familienunternehmen. Ganz gleich, ob die Familie gemeinsam entscheidet oder einzelne Familienmitglieder die Verantwortung übernehmen: nur das rechte Maß an Vertrauen, Informationen und Strukturen in der Familie beugt Konflikten vor. Andernfalls sind langfristig der Vermögenserhalt wie auch der Familienfrieden in Gefahr.
Eine Familienstrategie mit einer klug balancierten Family Governance ist besonders wichtig, wenn identitätsstiftendes Vermögen, wie eine Unternehmensbeteiligung, fehlt.
In wohlhabenden Familien mit stark diversifiziertem Vermögen erklärt sich die gemeinsame Perspektive nicht von selbst. Teilbarkeit und Veräußerbarkeit der Werte sind wenig geeignet, persönliche Zurückhaltung zu fördern.
Besonders Familien, die nach dem Verkauf eines Unternehmens breit investiert haben, geraten bisweilen in Widerspruch zu ihrem Selbstverständnis.
Wohlhabende Familien, die ihr Vermögen in einem Family Office gebündelt haben, unterscheiden sich von anderen Unternehmerfamilien in einem wesentlichen Punkt: ein Family Office ist weniger identitätsstiftend - leicht werden individuelle Interessen bestimmend.
Eine gemeinsame Perspektive bedarf einer zusätzlichen Grundlage.
Wohlhabende Familien mit langer Tradition, oft mit großem Namen und generationenaltem Familiensitz sind in vieler Hinsicht Vorbild und Maßstab. Neben materiellem steht für sie die Wahrung immateriellen Vermögens im Mittelpunkt.
Aber auch hier wirken die Fliehkräfte der Moderne.
Die Legitimation traditioneller Nachfolgemodelle bedarf einer Erneuerung – bisweilen gar einer Überprüfung. Die Weitergabe von Interesse und Verantwortung für die Familienkultur und die gemeinsame Geschichte bedarf zusätzlicher Maßnahmen.